Alles über die Raumausstatter Ausbildung

Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

Raumausstatter AusbildungWenn Du gerne handwerklich tätig bist, eine gute Portion Kreativität mitbringst und Spaß daran hast, dekorative Ideen umzusetzen, könnte Raumausstatter der richtige Beruf für Dich sein.

Aber was macht ein Raumausstatter genau? Wie läuft die Ausbildung ab? Und was solltest Du für den Beruf mitbringen? Diese und weitere Fragen beantworten wir Dir hier. Zudem liefert Dir unser Generator Ideen für Deine Bewerbung.

►Generator: Musterbewerbung für die Raumausstatter Ausbildung

Wenn Du Dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst, solltest Du versuchen, herauszuarbeiten, warum Du Raumausstatter werden möchtest und welche Eigenschaften Du für diesen Beruf mitbringst. Zudem solltest Du erklären, warum Du Deine Ausbildung ausgerechnet in diesem Betrieb machen willst. Die Gründe für Deine Berufswahl kannst natürlich nur Du selbst nennen. Um Dir ein wenig unter die Arme zu greifen, findest Du hier aber ein paar Textbausteine als Anregungen für Deine Bewerbung.

Anrede:

Sehr geehrte Frau [Name],

Sehr geehrter Herr [Name],

Sehr geehrte Damen und Herren,

Einleitung:

im Rahmen eines Betriebspraktikums im [Monat Jahr] hatte ich bereits die Möglichkeit, Sie ein wenig kennenzulernen. Die Eindrücke von der Arbeit als Raumausstatter haben mir so gut gefallen, dass ich mich noch während des Praktikums entschlossen habe, diesen Beruf zu ergreifen. Nun ist es bald soweit, denn im [Monat] dieses Jahres werde ich die/das [Name der Schule] mit dem [Abschluss] verlassen. Sehr gerne möchte ich Sie künftig nicht mehr als Praktikant, sondern als Azubi unterstützen.

als traditionsreicher Betrieb mit exzellentem Ruf verfügen Sie über einen großen Erfahrungsschatz. Ihre Projekte decken die gesamte Bandbreite ab, angefangen bei exklusiven Arbeiten im klassischen Stil wie im [nenne ein Referenzobjekt, Infos dazu findest Du z.B. auf der Unternehmenshomepage] bis hin zu einer sehr modernen, reduzierten Gestaltung wie im [nenne ein anderes Referenzobjekt]. Sehr gerne möchte ich von und bei Ihnen lernen.

einem grauen, tristen Raum Leben einzuhauchen, das Beste aus ihm herauszuholen und dabei die Wohnträume des Kunden zu erfüllen – das ist es, was ich beruflich machen möchte.

Mittelteil:

An der Tätigkeit als Raumausstatter gefällt mir besonders gut, dass sie das Schöne mit dem Nützlichen verbindet. Kreative Ideen zu entwickeln, sie mit handwerklich-technischem Know-how umzusetzen und dabei den Wünschen und Vorstellungen des Kunden gerecht zu werden, empfinde ich als sehr spannende Aufgabe. Ein gutes Gespür für Farben und Kompositionen, zeichnerisches Talent und handwerkliches Geschick bringe ich mit. Meine Schulnoten zeigen aber auch, dass mir Mathematik ebenfalls gut liegt.

Mein Interesse an kreativ-dekorativer und handwerklicher Arbeit habe ich bei den Projekttagen an meiner Schule entdeckt. In einer Gruppe aus [Zahl] Schülern haben wir [z.B. ein Klassenzimmer/die Aula umgestaltet, den Schulhof verschönert, Skulpturen angefertigt, das Bühnenbild für die Theater-Tag gebaut]. Dafür haben wir zunächst Ideen zusammengetragen, danach die notwendigen Materialien besorgt und unser Konzept anschließend umgesetzt. Mir hat die Arbeit im Team viel Spaß gemacht. Gleichzeitig habe ich meine Aufgaben sorgfältig, gewissenhaft und aufmerksam erledigt. Privat zeichne ich sehr gerne und beschäftige mich viel mit dem Computer. Diese Hobbys werden mir bei einer Tätigkeit als Raumausstatter sicher zugutekommen.

Derzeit bin ich Schüler/in am/an der [Name der Schule], das/die ich im [Monat Jahr] mit dem [Abschluss] verlassen werde. Bei einem Betriebspraktikum im Möbel- und Einrichtungshaus [Name Ort] konnte ich erste Erfahrungen im Einrichten von Räumen und der Zusammenstellung von Innenausstattungen sammeln. Zudem durfte ich Kunden beraten, zunächst im Beisein eines Kollegen, später auch eigenständig. Mir hat die Arbeit sehr viel Freude gemacht. Perfekt wäre es jedoch gewesen, wenn ich nicht nur Ideen entwickeln, sondern sie auch hätte umsetzen können. Genau dies bietet die Tätigkeit als Raumausstatter, denn hier geht es nicht nur um das Kreative, sondern auch um solides Handwerk.

Schlusssatz:

Wenn ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon überzeugen kann, dass Sie mit mir einen zuverlässigen und motivierten Azubi gewinnen, freue ich mich sehr.

Derzeit besuche ich die [Zahl]. Klasse der/des [Name der Schule]. Meine Schullaufbahn werde ich im [Monat] dieses Jahres mit dem [Abschluss] beenden. Ich freue mich sehr, wenn Sie mir die Gelegenheit geben, meine berufliche Laufbahn bei Ihnen zu beginnen. Über Ihre Einladung zu einem persönlichen Kennenlernen freue ich mich daher ganz besonders.

Wenn ich Ihr Interesse wecken konnte, freue ich mich sehr, Ihren ersten Eindruck von mir in einem persönlichen Gespräch zu vervollständigen. Sehr gerne absolviere ich vor Ausbildungsbeginn auch ein Praktikum bei Ihnen, durch das wir uns noch besser kennenlernen können.

Grußformel:

Mit freundlichen Grüßen [Unterschrift]

Mit freundlichem Gruß [Unterschrift]

 

Was macht ein Raumausstatter?

Ein Raumausstatter gestaltet Wohn- und Geschäftsräume. Dazu berät er zunächst seine Kunden, erfragt ihre Wünsche und Vorstellungen und schlägt eigene Ideen vor. Im nächsten Schritt plant er die Innenausstattung und erstellt einen Kostenvoranschlag. Ist alles abgestimmt und besprochen, macht sich der Raumausstatter an die Umsetzung. Er besorgt die notwendigen Materialien und trifft die erforderlichen Vorbereitungen. Dann bringt er Tapeten oder Stoffe an den Wänden und Decken an, verlegt Bodenbeläge und montiert die Beleuchtung. Auch um den Sicht- und Sonnenschutz kümmert sich ein Raumausstatter. Den Feinschliff gibt er dem Raum, indem er Dekorationen anfertigt und arrangiert. Zudem kümmert sich der Raumausstatter um die Polstermöbel.

Das Vorstellungsgespräch

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Wo gibt es Arbeitsplätze?

Ein Raumausstatter wird meist in einem entsprechenden Fachbetrieb arbeiten. Polsterwerkstätten, Einrichtungsateliers und Einrichtungshäuser mit Abteilungen im Bereich der Raumausstattung und Innendekoration bieten ebenfalls Arbeitsplätze. Zudem kann ein Raumausstatter für Schauspielhäuser, Fernsehanstalten und größere Eventagenturen tätig werden.

 

Wie läuft die Ausbildung ab?

Ablauf der Raumausstatter AusbildungDie Ausbildung zum Raumausstatter wird als duale Ausbildung durchgeführt. Das bedeutet für Dich, dass Du zum einen in Deinem Ausbildungsbetrieb und zum anderen in der Berufsschule lernst.
Ausbildungsplätze bieten Fachbetriebe des Raumausstatterhandwerks und Betriebe, die Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten. Während Deiner Ausbildung bist Du in das Team Deines Ausbildungsbetriebs eingebunden und arbeitest in der Werkstatt, in den Verkaufsräumen und auch bei Kunden vor Ort. Du lernst, wie Bodenbeläge verlegt, Wände tapeziert, Decken mit Stoffen bespannt und Gardinen aufgehängt werden. Auch das Reparieren, Aufarbeiten und Beziehen von Polstermöbeln eignest Du Dir an. Daneben bist Du dabei, wenn Kunden beraten, Aufträge ausgearbeitet, Kostenvoranschläge erstellt und der Materialbedarf für eine Auftragsarbeit ermittelt werden. Gleichzeitig lernst Du die Vorschriften und Maßnahmen rund um die Arbeitssicherheit. Schließlich stehst Du während Deiner Arbeit regelmäßig auf der Leiter, arbeitest mit verschiedenen Werkzeugen und kommst mit Lösungsmitteln und Klebstoffen in Kontakt. Das, was Du im Ausbildungsbetrieb lernst, dokumentierst Du in Deinem Berichtsheft. Ein vollständiger Ausbildungsnachweise ist Voraussetzung dafür, dass Du zur Gesellenprüfung zugelassen wirst.

Die theoretischen Grundlagen für Deinen Beruf lernst Du in der Berufsschule. Hier besuchst Du den Unterricht an ein oder zwei Tagen pro Woche. Bei Unterricht in Blockform gehst Du mehrere Wochen am Stück in die Berufsschule. Manchmal enthält eine Ausbildung auch überbetriebliche Abschnitte. Das ist dann der Fall, wenn Dein Ausbildungsbetrieb nicht alle Ausbildungsinhalte abdecken kann. Diese Inhalte lernst Du dann in einem anderen Ausbildungsbetrieb.

 

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildung zum Raumausstatter dauert drei Jahre. Wenn Deine Leistungen sehr gut sind, Du Erfahrung in einem verwandten Beruf mitbringst oder Du vorher erfolgreich eine betriebliche Einstiegsqualifizierung geschafft hast, kann Deine Ausbildungsdauer verkürzt werden. Hast Du bereits eine Ausbildung als Polster- und Dekorationsnäher absolviert, wird diese Ausbildung mit zwei Jahren angerechnet. Dann dauert Deine Ausbildung zum Raumausstatter nur noch ein Jahr. Umgekehrt kann Deine Ausbildungszeit aber auch verlängert werden, wenn das bei Dir erforderlich scheint. Als Raumausstatter erlernst Du einen handwerklichen Beruf. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind für alle Azubis gleich. Im dritten Ausbildungsjahr steht das Wissen und Können in einem Bereich im Mittelpunkt. Du kannst dabei zwischen den Schwerpunkten

  • Boden,
  • Wand- und Deckendekoration,
  • Raumdekoration inklusive Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen oder
  • Polstern

wählen.

 

Was verdient man während der Ausbildung?

Raumaustatter VerdienstWährend Deiner Ausbildung bekommst Du eine Ausbildungsvergütung. Wie hoch Dein Gehalt ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehören die Branche, die Region, Dein Ausbildungsbetrieb selbst und auch die Vereinbarungen aus geltenden Tarifverträgen. Im Durchschnitt liegt die Ausbildungsvergütung aber im ersten Ausbildungsjahr bei knapp 400 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr bei etwas über 400 Euro und im dritten Ausbildungsjahr bei rund 500 Euro pro Monat.

Die Ausbildung selbst musst Du natürlich nicht bezahlen. Allerdings können Kosten für die benötigten Lernmittel und Fahrtkosten auf Dich zukommen. Absolvierst Du Deine Ausbildung komplett oder teilweise in größerer Entfernung zu Deinem Wohnort, musst Du außerdem Deine Unterkunft und Deinen Lebensunterhalt finanzieren. Kommst Du dabei mit Deiner Ausbildungsvergütung nicht über die Runden, hast Du eventuell Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe.

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Welche Prüfungen stehen bei einer Ausbildung zum Raumausstatter an?

Neben den üblichen Arbeiten und Tests während der Ausbildung stehen zwei wichtige Prüfungen an. Die erste wichtige Prüfung ist die Zwischenprüfung. Sie findet gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Bei der Zwischenprüfung musst Du eine Arbeitsaufgabe in Form eines Kundenauftrags und ein Fachgespräch meistern. Die zweite und entscheidende Prüfung ist die Gesellenprüfung am Ende Deiner Ausbildung. Die Gesellenprüfung setzt sich aus dem Teil A und dem Teil B zusammen:

  • Teil A sieht eine Arbeitsaufgabe vor. Die Arbeitsaufgabe ist wie ein Kundenauftrag gestaltet. Je nach Schwerpunkt Deiner Ausbildung wirst Du meist eine Arbeit im Bereich Boden, Wand, Dekoration oder Polster gestalten und anfertigen müssen. Für die Arbeitsaufgabe hast Du maximal 35 Stunden Zeit. An die Arbeitsaufgabe schließt sich dann noch ein Fachgespräch an, das höchstens eine halbe Stunde lang dauert.
  • Teil B ist der schriftliche Prüfungsteil. Hier musst Du Aufgaben aus den Prüfungsfächern Arbeitsplanung und Gestaltung, Fertigung und Montage sowie Wirtschafts- und Sozialkunde lösen.
    Deine Prüfungen legst Du vor der zuständigen Handwerkskammer ab. Bestehst Du die Gesellenprüfung nicht, hast Du noch zwei weitere Versuche. Meisterst Du die Prüfung, bekommst Du Deinen Gesellenbrief und darfst Dich offiziell Raumausstatter oder Raumausstatterin nennen. Später kannst Du dann noch den Meister oder den Techniker machen.

 

Was solltest Du für die Ausbildung mitbringen?

Voraussetzungen RaumausstatterRechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. In der Praxis entscheiden sich Ausbildungsbetriebe überwiegend für Azubis mit mittlerem Bildungsabschluss und Hauptschulabschluss. Generell steigen Deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz, wenn Du gute Noten in folgenden Schulfächern mitbringst:

  • Mathe. Zum Beruf des Raumausstatters gehört es, Räume zu vermessen und Materialmengen auszurechnen. Zudem musst Du Kostenvoranschläge erstellen und Aufträge abrechnen.
  • Kunst. Für gestalterische und dekorative Arbeiten brauchst Du ein Gefühl für Farben und Kompositionen. Zudem solltest Du verschiedene Stile kennen, einordnen können und ein Gespür dafür haben, was zusammenpasst.
  • Werken und Technik. Als Raumausstatter entwickelst Du nicht nur Ideen und Konzepte, sondern Du setzt sie auch um. Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis werden Dir deshalb sehr zugutekommen, wenn Du unter anderem Böden verlegst, Wände tapezierst, Sitzmöbel polsterst oder Lichtanlangen montierst.

Was Deine persönlichen Neigungen angeht, so solltest Du Spaß an kreativ-gestalterischen und praktischen Tätigkeiten haben. Flexibilität, eine sorgfältige Arbeitsweise und Kontaktfreude brauchst Du außerdem genauso wie eine ausgeprägte Kunden- und Serviceorientierung.