Bewerbungsgespräch: So kannst du deine Nervosität überwinden

Aktualisiert am 2. Februar 2023 von Ömer Bekar

Vor dem Bewerbungsgespräch nervösOb Sie sich für eine Ausbildung oder später auf eine volle Stelle bewerben, die meisten Bewerber sind vor dem Bewerbungsgespräch nervös. In gewissen Maßen ist das auch völlig normal. Doch was können Sie tun, wenn das Lampenfieber zu einer unangenehmen Belastung wird? Wie können Sie das Jobinterview trotzdem erfolgreich meistern? Hier erfahren Sie es. Sie werden am Ende wissen, wie Sie mit Ihrer Nervosität umgehen können und damit entspannter und gelassener in Ihr Gespräch hineingehen.

Lesen Sie, was in Ihrem Körper geschieht, wenn Sie nervös sind. Lernen Sie die Gründe kennen, die viele Bewerber unruhig sein lassen. Überzeugen Sie sich von den Tipps gegen Nervosität und der Checkliste am Ende!

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Das passiert bei Nervosität in Ihrem Körper

Sie kennen das vielleicht. Etwas Aufregendes steht Ihnen bevor und Sie bekommen allein bei dem Gedanken daran schon schwitzige Hände und wacklige Knie. Doch was genau geschieht eigentlich, wenn Sie nervös sind?

Nervosität wird auch als innere Unruhe bezeichnet. In diesem Zustand wird eine Menge Adrenalin ausgeschüttet und der Herzschlag ist erhöht. Zudem kommt es zu einer Weitung Ihrer Pupillen und zu einer gesteigerten Aufnahmefähigkeit. Das geschieht deshalb, da der Körper glaubt, sich in einer Gefahrensituation zu befinden. Er macht sich folglich bereit, gegen einen Angreifer vorzugehen oder schnell die Flucht zu ergreifen.

Da Sie als Bewerber jedoch in Wirklichkeit keiner direkten Gefahr ausgesetzt sind, kann das alles eher erschwerend für Sie sein als hilfreich. In einem Einstellungsgespräch führt Nervosität dazu, dass Sie sich kaum konzentrieren und sogar einen „Blackout“ erleben können. Das wiederum hat zur Folge, dass Sie sich überhaupt nicht mehr wohl in Ihrer Haut fühlen und innerlich aufgeben.

Das Ganze kann so weit gehen, dass Sie regelrecht Angst vor den Fragen verspüren. Das Problem ist auch, dass Sie nur sehr schwer wieder aus diesem Zustand herausfinden, wenn Sei sich einmal darin befinden. Oft bleibt es auch nicht bei einer einmaligen Sache. Das bedeutet, dass Sie bei mehreren Gesprächen auch mehrmals da hindurch müssen.

Doch es gibt Hoffnung! Lesen Sie weiter und Sie werden sehen, wie diese aussieht.

 

Wieso viele Bewerber vor dem Bewerbungsgespräch nervös sind

Wenn Sie etwas gegen Ihre Nervosität im Vorstellungsgespräch unternehmen wollen, sollten Sie wissen, wo die Ursachen begraben liegen. Denn wenn Sie die kennen, dann können Sie auch aktiv gegen sie vorgehen. Es hilft Ihnen, sich selbst zu reflektieren und Ihr Handeln und Ihre Reaktionen im Auswahlgespräch besser zu verstehen. Vielleicht wird Ihnen dann das nächste Gespräch schon sehr viel leichter fallen. Die folgenden Punkte könnten zu den Gründen zählen, die Sie so nervös werden lassen. Schauen Sie, ob Sie sich selbst wiederfinden.

1. Sie brauchen einfach diesen Job

Schon seit längerer Zeit sind Sie arbeitslos und das nagt sehr an Ihnen. Sie möchten wieder eigenständig sein. Auch das derzeitige Gehalt reicht Ihnen einfach nicht aus. Es wird dringend Zeit für einen neuen Job. Diese Stelle, auf die Sie sich beworben haben, passt perfekt zu Ihnen. Zumindest ist das Ihr Eindruck. Jetzt muss es unbedingt klappen! Mit dieser Einstellung stellen Sie schon mal sehr hohe Erwartungen an sich selbst. Allein das kann ausreichen, um das Lampenfieber in Ihnen so richtig steigen zu lassen. Passen Sie auf!

2. Erstes Gespräch

Sie sind gerade mit der Schule oder der Universität fertig und haben noch nie ein Bewerbungsgespräch gehabt. Für Sie ist alles neu und es gibt keine Erfahrungswerte, auf die Sie zurückgreifen können. Diese Ungewissheit macht Sie fertig und Sie machen sich vollkommen verrückt. Im Kopf spielen Sie sogar alle möglichen Szenarien durch. Sie überlegen, was passieren könnte und lassen sich davon komplett einnehmen. Das sind keine guten Voraussetzungen dafür, möglichst entspannt in ein Gespräch zu gehen.

3. Unter Druck setzen

Sie setzen sich selbst unter enormen Druck und wollen sich keine Fehler und kein Scheitern erlauben. Vielleicht zweifeln Sie zusätzlich an Ihren Fähigkeiten und das verstärkt Ihre negativen Gefühle nur noch mehr. Dauert dieser Zustand an, kann Sie das ganz schön zermürben.

4. Was sagen andere?

Eines der größten Schwierigkeiten sind oftmals die Gedanken, was andere über Sie denken könnten. Ob das Ihre Familie, Ihre Freunde oder Ihr Partner ist. Von all diesen Menschen erhoffen Sie sich positiven Zuspruch und Anerkennung. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich eines klar machen: Es ist Ihr Leben und niemand hat darüber zu urteilen. Es ist verständlich, dass Sie die Zustimmung anderer wünschen. Es kann Sie aber auch mehr in Ihrem Vorankommen bremsen, als Sie denken. Machen Sie sich einfach bewusst, dass Sie die Meinung und die Gedanken anderer nicht steuern können.

5. Es ist Ihr Traumjob

Die Stelle, auf die Sie sich beworben haben, ist Ihr absoluter Traumjob. Sie glauben, dass es nie wieder eine solche Chance für Sie geben wird und deshalb muss es im Vorstellungsgespräch einfach gut laufen. In Wirklichkeit kennen Sie die Zukunft nicht und können nicht mit Sicherheit sagen, ob es nie wieder solch eine Möglichkeit für Sie geben wird. Hören Sie also auf, sich sowas einzureden.

6. Panik vor Blackout

Aus Prüfungssituationen in der Schule kennen Sie das nur zu gut. Sie sitzen vor einem leeren Blatt Papier und wissen plötzlich nichts mehr von dem, was Sie gelernt haben. Das wird auch als „Blackout“ bezeichnet. Das Problem ist, dass dieser umso wahrscheinlicher wird je mehr Sie sich davor fürchten. Haben Sie einmal diese Panik entwickelt, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Davon können Sie als blutiger Anfänger genauso betroffen sein wie unter anderem ein erfahrener Ingenieur.

Das können Sie gegen Ihre Nervosität tun: 17 Tipps

Die guten Neuigkeiten sind, dass Sie etwas dagegen unternehmen können! Sie müssen es nur wollen und vor allem wissen, wie. In diesem Abschnitt soll es darum gehen, Ihnen unterschiedliche Methoden aufzuzeigen, wie Sie mit Ihrer Nervosität umgehen können und sie so klein halten wie möglich. Es muss nicht bedeuten, dass Sie rein gar kein Lampenfieber mehr im Vorstellungsgespräch verspüren. Es ist vollkommen normal, dass Sie ein wenig aufgeregt sind.

1. Es ist egal, was die anderen sagen

Machen Sie sich immer wieder klar, dass es nicht wichtig ist, was Ihre Familie oder Ihre Freunde denken. Auch dann nicht, wenn Sie den Job dieses Mal nicht bekommen sollten. Sie können die Gedanken der anderen nicht kontrollieren, also können Sie es gleich sein lassen. Konzentrieren Sie sich lieber auf Ihre Vorbereitung und machen Sie sich nicht unnötig verrückt.

2. Bereiten Sie sich intensiv vor

Eine ausgiebige Vorbereitung ist das A und O in einem Bewerbungsgespräch. Recherchieren Sie Ihren potentiellen Arbeitgeber und finden Sie heraus, welche Produkte und Dienstleistungen er anbietet. Wie viele Mitarbeiter werden beschäftigt und wie sieht die Firmenphilosophie aus? Wichtig ist auch, dass Sie Ihren Ansprechpartner beim Namen kennen. Je besser Sie das Unternehmen kennen desto entspannter können Sie in das Gespräch hineingehen.

3. Planen Sie genug Zeit ein

Schauen Sie vorab online nach, wie lange die Anfahrt ist. Planen Sie Ihre Zeit so, dass Sie genug Puffer übrig haben. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, vorher noch einmal in Ruhe zur Toilette zu gehen oder sich Ihre Notizen anzusehen.

4. Kleidung und Körpersprache

Ihre Kleidung, Mimik, Gestik und Ihre Haltung sagen viel über Sie aus. Je selbstbewusster Sie auftreten desto leichter wird Ihnen das Gespräch fallen. Denn auch Ihr Gegenüber wird Sie ganz anders wahrnehmen. Informieren Sie sich, was in der Branche üblicherweise angezogen wird und orientieren Sie sich daran.

5. Kein Kaffee vor dem Gespräch

Auch wenn Sie gern Ihren Kaffee trinken, in dieser Stresssituation sollten Sie ihn lieber weglassen und auf ein Glas Wasser zurückgreifen. Koffein macht Sie sonst noch unentspannter und wirkt eher kontraproduktiv.

6. Spaziergang an der frischen Luft

Wenn das Wetter mitspielt, können Sie kurz vorher einen kleinen Spaziergang unternehmen. Die frische Luft hilft, die Gedanken zu reinigen und Ihre Nervosität zu senken.

7. Lebenslauf durchgehen

In den meisten Gesprächen sollen Sie sich zu Beginn selbst vorstellen. Das bedeutet auch, einige wichtige Stationen aus Ihrer bisherigen beruflichen Karriere zu erzählen. Damit Sie in dieser Situation nicht unter Stress geraten, können Sie Ihren Lebenslauf vor sich hinlegen und bei Bedarf noch einmal nachschauen. Besser ist, Sie gehen ihn am Abend vorher durch.

8. Atmung nutzen

Bevor Sie die Tür zum Besprechungszimmer öffnen, sollten Sie einmal tief ein- und ausatmen. Schon diese leichte Übung kann helfen, entspannter zu werden.

9. Entspannung am Abend vorher

Gönnen Sie sich am Tag vorher abends ein heißes Entspannungsbad und schöne Musik. Ein leichter Beruhigungstee kann auch nützlich sein.

10. Auf eigene Rückfragen ausreichend vorbereiten

Stellen Sie sich darauf ein, dass man Sie am Ende fragen wird, ob Sie noch etwas wissen möchten. Das sollten Sie niemals verneinen! Deshalb ist es gut, wenn Sie vorab schon überlegen, was Ihnen noch unklar ist. Sie könnten unter anderem fragen, wie die Einarbeitung aussieht und wie groß das Team ist, in dem Sie arbeiten werden. Vielleicht ist Ihnen auch die Arbeitsplatzgestaltung wichtig. Lassen Sie sich was einfallen.

11. Gespräch vorher durchspielen

Viel Aufregung kann Ihnen genommen werden, wenn Sie die ganze Situation vorher einmal mit einem Freund oder einem Familienmitglied üben. Am besten ist, wenn Ihr Gesprächspartner selbst Fragen, die man Ihnen stellen könnte, recherchiert. Dann ist der Überraschungseffekt höher und Sie können gleich testen, wie Sie reagieren.

12. Mindset verändern

Ihre Gedanken entscheiden viel über Gelingen oder Misslingen des Gesprächs. Wichtig ist, dass Sie vor allem positiv denken. Hören Sie auch auf, sich immer wieder einzureden, Sie seien nervös. Je öfter Sie das in Ihrem Kopf wiederholen desto schlimmer wird es werden. Ersetzen Sie das Wort lieber durch ein neues und sagen Sie sich unter anderem:

„Ich bin vollkommen ruhig und freue mich auf das Bewerbungsgespräch“ oder

„Ich bin sehr gespannt, wie das Gespräch laufen wird.“

13. Worst Case betrachten

Machen Sie sich klar, was im Schlimmsten Fall geschehen kann. Höchst wahrscheinlich wäre das eine Absage und eine Blamage beim Jobinterview. Doch davon geht die Welt auch nicht unter. Im Gegenteil: Sie können aus Ihren Fehlern lernen und es beim nächsten Mal einfach besser machen.

14. Bewusst werden über…

Seien Sie sich über eins im Klaren: Der Personal Verantwortliche ist auch nur ein Mensch und besitzt keine Superkräfte. Er kann auch nicht Ihre Gedanken lesen. Zudem hat auch er seine Fehler. Vielleicht sind Sie sich sogar in manchen Punkten ähnlich. Das könnte Ihnen Pluspunkte verschaffen.

15. Belohnung

Es kann helfen, wenn Sie sich vorab eine Belohnung für sich selbst ausdenken. Diese erlauben Sie sich, wenn Sie das Gespräch hinter sich gebracht haben. Dabei sollte es egal sein, ob es positiv oder negativ verlaufen ist.

16. Ihr Gegenüber ist wie Sie

Machen Sie sich klar, dass der Personaler auch nur ein Mensch ist wie Sie. Er wird höchst wahrscheinlich auch ein wenig nervös sein.

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Checkliste

  • Bereiten Sie sich gründlich vor
  • Entspannen Sie sich am Abend zuvor
  • Gehen Sie alle Tipps gründlich durch
  • Denken Sie positiv

Vor dem Bewerbungsgespräch nervös zu sein ist keine Schande. Ihnen ist klar, dass es den meisten Bewerbern da ähnlich wie Ihnen geht. Doch auch, wenn das Lampenfieber zu groß wird, haben Sie hier Hilfe gefunden. Sie wissen, welche Methoden Sie anwenden können, um aktiv dagegen vorzugehen. Wichtig ist, dass Sie es nicht ignorieren, sondern handeln. Dann wird es mit Ihrem Jobinterview auch klappen!